Allgemeine Infos:
♡ Titel: „Nur ein Wort – Seulement une parole“ von Christina Talberg ♡
♡ Taschenbuch mit 241 Seiten ♡
♡ am 10. Oktober 2017 im ProTalk Verlag erschienen ♡ 14,90 Euro ♡
So hat es mir gefallen: ♡♡♡♡ (4/5 Buchlieblinge-Herzen)
Kurz etwas über die Autorin:
Christina Talberg (Pseudonym) arbeitet als Journalistin in Frankreich. Auf ihren Reportagen begegnet sie Menschenrechtsaktivisten, Obdachlosen, Kritikern der Wachstumsideologie und anderen Zeitgenossen, die ihren Roman bevölkern. Sie hat mehrere Reiseführer veröffentlicht und für Zeitschriften das Pariser Nachtleben erforscht. Ihre Kurzgeschichten sind in verschiedenen Anthologien erschienen. Mit Nur ein Wort – Seulement une parole legt sie ihr Romandebut vor.
(Quelle: Verlagsseite)
Inhalt:
Anna lebt in Paris, ist politisch engagiert und hatte mit ihren bisherigen Männern nicht viel Glück. Sie verliebt sich in Pedro, einen katholischen Slumpfarrer und politischen Flüchtling aus Kolumbien. Auch er erwidert ihre Gefühle. Natürlich werden sie mit großen Problemen konfrontiert, denn das Keuschheitsgelübde verbietet Pedro, sich zu verlieben. Aber ist es überhaupt möglich, seine Gefühle wegen eines Gelübdes komplett auszuschalten? Und wird sich Anna tatsächlich auf diese Liebe einlassen? Denn es gibt in ihrer Vergangenheit nicht nur ein Argument dagegen …
Meine Meinung:
Das Buchcover gefällt mir unglaublich gut. Ich mag, dass es mit dem tristen Grauton und dem grellen Rotton Gegensätze aufzeigt. Denn auch im Buch werden viele Gegensätze präsentiert. Beim Betrachten fühle ich mich sofort wieder mitten in der Geschichte.
Der Schreibstil von Christina Talberg war für mich anfangs nicht ganz einfach. Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna in der Ich-Perspektive erzählt. Der Leser wird zu Beginn sofort ohne Vorwarnung mitten in ihre Gefühls- und Gedankenwelt katapultiert. Ich hatte erst etwas Mühe, mich dort zurechtzufinden. Denn Anna ist schon ziemlich chaotisch und springt mit ihren Gedanken hin und her. Während sie über etwas nachdenkt, liest sie Teile von Zeitungsartikeln oder Werbebanner und hat mich immer wieder aus dem vorherigen Gedanken herausgerissen. Aber diese Probleme hatte ich nur zu Beginn. Bald habe ich mich daran gewöhnt. Und rückblickend kann ich sagen, dass der Schreibstil völlig anders ist als bei den Büchern, die ich normalerweise lese, mich aber schon irgendwie fasziniert hat.
Aber nicht nur der Schreibstil war erfrischend anders, sondern auch die Charaktere waren alle sehr interessant. Sie sind alle in irgendeiner Weise politisch engagiert und kämpfen für ihre Ideale. Schnell wird klar, dass Anna ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter hat und ihre Kindheit nicht immer leicht war. Auch erfährt der Leser, dass Annas Vater vor vielen Jahren auf tragische und auch etwas mysteriöse Weise gestorben ist und Anna diese Sache bei Weitem noch nicht verarbeitet hat.
Dafür hat Anna ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Schwester Nat. Nat lebt im Gegensatz zu Anna ein eher spießiges Familienleben, denn sie ist mit Victor verheiratet und hat eine 10-jährige Tochter, Paola. Das ist aber auch schon das einzige, was an Nat spießig ist und Anna wundert sich immer wieder über diesen Umstand in Nats Leben. Ich mochte Nat sofort, denn sie ist sehr herzlich und einfach ein toller Mensch. Aber auch Nats Tochter Paola habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist inmitten des ganzen Chaos immer herrlich erfrischend gewesen.
Aber eigentlich haben mir alle Charaktere in diesem Buch gefallen, denn jeder ist irgendwie besonders und einzigartig. Zu dem einen hatte ich schneller einen Zugang, zu dem anderen halt etwas später. Aber alle waren genauso, wie sie dargestellt sind, einfach perfekt.
Wer denkt, dass Nur ein Wort – Seulement une parole eine kitschige Liebesgeschichte ist, der ist absolut auf dem Holzweg. Es handelt sich hier eher um ein Werk, das eine ruhige Liebesgeschichte mit all ihren Zweifeln und Problemen erzählt. Das gesellschaftliche Probleme hinterfragt und den Leser zum Nachdenken bringt. Auch wenn mir manchmal die politischen Diskussionen ein klein wenig zu ausschweifend waren, habe ich die Lektüre dieses Buches dennoch sehr genossen. Denn es gibt viele Dinge, über die ich gerne nachdenken möchte, die mir vorher gar nicht so sehr bewusst waren.
Mein Fazit:
Eine etwas andere Liebesgeschichte, die sehr interessante Charaktere bereit hält, mit denen es wirklich nie langweilig wird. Es werden politisches Engagement und die Zölibats-Frage wunderbar mit dem Thema Liebe verbunden, so dass ich viel Stoff zum Nachdenken erhalten habe. Wer auf der Suche nach einer Liebesgeschichte ohne Kitsch und den üblichen Verlauf ist, wäre hier genau richtig und sollte unbedingt zugreifen!
2 Kommentare
Liebe Marion,
Ganz herzlichen Dank für deine Rezension! Ich habe mich riesig darüber gefreut! Meine Geschichte ist bei dir genau so angekommen, wie ich sie auch geschrieben habe. Es ist toll, sich so verstanden zu fühlen.
Alles Gute und bis bald,
Christina
Liebe Christina,
das freut mich sehr 🙂
Ich bin schon gespannt auf Dein nächstes Buch und sende Dir
liebe Grüße,
Marion