All Saints High – Die Prinzessin // L.J. Shen // Taschenbuch // 448 Seiten // LYX
„All Saints High – Die Prinzessin“ von L.J. Shen habe ich zufällig in der Buchhandlung aufgestöbert, da ich das Buchcover so unglaublich schön fand. Aber auch der Klappentext klang sehr verlockend und so musste das Buch mitsamt seinem Folgeband natürlich mit nach Hause. Und ich habe es absolut nicht bereut!
Darum geht’s:
Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit sie vor vier Jahren aus Eifersucht die Zukunft der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört hat, plagen sie schlimme Schuldgefühle. Als sie nun erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod seiner Mutter kein Zuhause mehr hat, sorgt sie kurzerhand dafür, dass ihre Eltern Penn bei sich aufnehmen. Und obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er Daria hasst, ist sie machtlos gegen das heftige Kribbeln zwischen ihnen. Dabei weiß sie, dass seine Liebe sie zerstören könnte …
Meine Meinung:
Ein wunderschönes Buchcover

Das Buchcover von „All Saints High – Die Prinzessin“ von L.J. Shen finde ich wunderschön, denn es gefällt mir mit den unterschiedlichen Rosa- und Lilatönen unglaublich gut. Es ist schlicht, aber sehr besonders.
Der Schreibstil
von L.J. Shen hat mich erst ein wenig überrascht. Er ist zwar sehr flüssig und leicht zu lesen, aber auch an einigen Stellen ziemlich derb. Nach den ersten gelesenen Seiten war mir zwar sofort klar, dass hier etwas sehr Emotionales auf mich zukommen wird, doch habe ich Daria und Penn sehr distanziert beobachtet. Doch dann hat es die Autorin geschafft, mich so sehr an die Geschichte von Daria und Penn zu fesseln, dass ich das Buch eigentlich gar nicht mehr weglegen wollte.
Leider war mir nicht bekannt, dass die All-Saints-Reihe auf die Sinners-of-Saint-Reihe aufbaut, in der es um die Eltern der Protagonisten geht. Hierauf hätte ich gerne einen Hinweis gehabt, denn ich habe zu Beginn des Buches – und auch immer wieder zwischendurch – ein wenig Probleme gehabt, die verschiedenen Familien und deren Kinder auseinanderzuhalten. Oft war mir nicht ganz klar, wer mit wem nun befreundet war und wer nicht …
Die Protagonisten
die der Leser in diesem Buch trifft, sind sehr unterschiedlich. Da ist zum einen Daria, die das beliebteste Mädchen der Schule ist und ein prinzessinnenähnliches Leben führt. Ihr fehlt es an nichts. Doch gibt es leider diese Sache, die sie vor vier Jahren ihrer Erzfeindin Silvia Scully angetan hat und die ihr immer noch Schuldgefühle bereitet.
Daria habe ich zu Beginn einfach nur nervig gefunden. Ich konnte ihre Gefühle zwar irgendwie nachvollziehen, dennoch war sie für mich das verwöhnte Mädchen, das sehr oberflächlich agiert. Doch mit fortschreitender Lesezeit konnte ich mich immer mehr für Daria erwärmen. Es gibt so viel zu entdecken und zu verstehen. Auch macht es unglaublich viel Spaß, ihr dabei zuzusehen, wie sie sich in die richtige Richtung entwickelt. Natürlich gab es auch hier ein paar Rückschläge und manche ihrer Aktionen haben mich wieder genervt aufstöhnen lassen, aber letztendlich denke ich, das war schon in Ordnung so. 🙂
Auf der anderen Seite gibt es Penn, der aus völlig anderen Verhältnissen kommt als Daria und diese abgrundtief hasst, was er auch nicht zu verbergen versucht. Als er nach dem Tod seiner Mutter bei Darias Familie einzieht, ist das Chaos natürlich vorprogrammiert.
Penn war mir interessanterweise von Anfang an sehr sympathisch. Er war nach außen hin sehr verschlossen und hat mich auch nicht wirklich mit seinen Taten beeindrucken können. Aber dennoch habe ich ihn nie als komplett „böse“ ansehen können. Auch bei ihm gibt es viel zu entdecken und auch seine Entwicklung ist einfach unglaublich.
Aber nicht nur die beiden Hauptcharaktere konnten mich begeistern. Es gibt in diesem Buch so viele unterschiedliche Charaktere zu entdecken, dass es auch auf den Nebenschauplätzen nie langweilig wird. Auch bestätigt sich in diesem Buch der Spruch „schlimmer geht immer“, was mich manchmal wirklich etwas schockiert hat. Und auch an dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass ich denke, dass das vorherige Lesen der Sinners-of-Saint-Reihe sinnvoll wäre, da mir oft der Einblick in die Beziehungen der Protagonisten untereinander gefehlt hat und in der Kürze der Zeit nicht wirklich nachgeholt werden konnte.
Ein Strudel der Gefühle
erwartet hier den Leser. Nach Beendigung des Prologs hatte ich schon das Gefühl, dass hier viele große und heftige Gefühle aufeinandertreffen würden. Dennoch habe ich mit der Gewaltigkeit, in der das dann auch passiert, nicht gerechnet. Hass, Liebe, Neid und Unterdrückung sind hier nur ein paar der Dinge, die auf den Leser zukommen und ihn in einen wahren Gefühlsrausch katapultieren. Nicht nur einmal habe ich den Dingen fassungslos zugesehen und entsetzt in menschliche Abgründe geblickt.
Mich hat das Buch bis zum Ende nicht mehr losgelassen, so sehr haben mich Daria und Penn beschäftigt. Mit einem zufriedenen Lächeln haben ich das Buch dann geschlossen und bin nun sehr gespannt auf weitere Bücher der Autorin.
Mein Fazit:
„All Saints High – Die Prinzessin“ von L.J. Shen ist eine unglaubliche Geschichte, die mich nach ein paar Einstiegsproblemen komplett in ihren Bann gezogen hat. Selten habe ich beim Lesen eines Buches solch mächtige Gefühle empfunden und mit den Protagonisten so sehr mitgefühlt wie es hier passiert ist. Ich bin sehr gespannt auf weitere Bücher der Autorin und vergebe eine klare Leseempfehlung.
