Evas verlorene Jahre // Annette Hennig // 387 Seiten // Rezensionsexemplar
„Evas verlorene Jahre“ habe ich von Annette Hennig als Rezensionsexemplar erhalten, wofür ich mich sehr herzlich bedanken möchte! ♡
Darum geht’s:
Frankfurt 2010: Eva Herzog wird nach einer langen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen. Sie soll damals ihren Verlobten Oliver Sonnenfeldt getötet haben. Doch schon zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung hatten Kommissar Johannes Schwartz und Anwalt Ernst Roth Zweifel an ihrer Schuld. Als Johannes Schwartz, mittlerweile pensioniert, durch Zufall wieder auf Evas Akte stößt, beschließt er, den Fall gemeinsam mit Ernst Roth noch einmal anzugehen. Wird es ihnen gelingen, nach so vielen Jahren endlich die Wahrheit herauszufinden?
Meine Meinung:
Annette Hennig erzählt mit „Evas verlorene Jahre“ eigentlich zwei Geschichten. Zum einen die von Eva und zum anderen die von Kommissar Johannes Schwartz, der mittlerweile im Ruhestand ist. Diese beiden Geschichten werden abwechselnd in einem wunderbar flüssigen Schreibstil erzählt und ich kann gar nicht sagen, welcher Handlungsstrang mich mehr gefesselt hat.
Zum einen ist natürlich Evas Geschichte sehr viel emotionaler als die von Johannes, allerdings gibt es auch bei ihm vieles zu entdecken und zu verarbeiten. Ganz klar kann ich sagen, dass Johannes mir als Protagonist viel mehr ans Herz gewachsen ist als Eva. Ihre Geschichte ist zwar sehr tragisch, dennoch ist sie mir zwischendurch mit ihrer Art schon manchmal etwas auf die Nerven gegangen. Das war bei Johannes ganz anders: Er ist so ein warmherziger und liebenswürdiger Mensch, der trotz all seinen Schicksalsschlägen – und seiner furchtbaren Tochter – ein sehr positiver Mensch geblieben ist. Ich mochte ihn so sehr und habe oft über ihn geschmunzelt.
Auch die anderen Charaktere, auf die ich im Laufe des Buches gestoßen bin, waren sehr detailliert ausgearbeitet. Ich hatte sie alle ganz klar vor Augen, was ich absolut toll fand.
Was mir nicht ganz so gefallen hat, ist der Umstand, dass sich das Buch überwiegend mit Evas Lebensgeschichte vor der Entlassung befasst hat und alle Dinge, die danach kamen, dann sehr kurz und knapp abgehandelt wurden. Die Auflösung des Falls war zwar durchaus spannend, hätte aber für meinen Geschmack ein wenig mehr Raum innerhalb des Buches erhalten können. Ein Mordfall, der 17 Jahre unaufgeklärt ist, und dann relativ problemlos gelöst wird, war mir dann doch zu einfach. Auch den Kennenlernprozess zwischen Eva und ihrer Tochter Annalena hatte ich mir etwas anders vorgestellt.
Mein Fazit:
„Evas verlorene Jahre“ von Annette Hennig ist ein Roman, der viele Elemente vereint. Familiengeschichte, Krimielemente und vielfältige Charaktere machen das Lesen sehr kurzweilig. Ich denke, gerade Leser*innen, die ruhige und unaufgeregt erzählte Geschichten lieben, die dennoch spannend sind, werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

1 Kommentar
Sehr schöne Übersicht, dass Du uns noch einmal die Einzelwertungen zusammengefasst hast;)
Daumen hoch
Miriam