Eisblumenwinter // Anne Barns // Hörbuch // Spieldauer: 8 Std. und 8 Min. // Harper Audio
„Eisblumenwinter“ von Anne Barns hatte ich im Buchladen schon einmal in der Hand, es dann aber doch nicht mitgenommen und es hinterher irgendwie bereut. Als ich es dann bei Audible als Hörbuch entdeckt habe, habe ich nicht lange gezögert und los gehört.
Darum geht’s:
Pia hat sich mit ihrer Karamellwerkstatt auf Rügen einen Traum erfüllt. Allerdings hat Paul, der Mann, den sie liebt, seinen Lebensmittelpunkt auf der Insel Juist und ist somit gut fünfhundert Kilometer von ihr entfernt. Pia ist nicht gerade glücklich und gerade an einem Punkt angelangt, an dem sie die Fernbeziehung mit Paul in Frage stellt. Da kommt es ihr ganz gelegen, dass ihre Großmutter sie mit auf eine ganz besondere Reise nimmt. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Spurensuche in die Vergangenheit ihrer Großmutter, die unglaublich spannende Dinge ans Tageslicht bringt …
Meine Meinung:
Ein wunderschönes winterliches Buchcover
Das Cover von „Eisblumenwinter“ gefällt mir sehr, denn es ist einfach wunderbar winterlich und passt perfekt zum Inhalt des Buches.
Der Erzählstil
von Anne Barns konnte mich sofort begeistern. Ich hatte von Beginn an das Gefühl, mitten in der Handlung zu sein, was vielleicht auch daran lag, dass zu Beginn alle Protagonistinnen am Tisch von Oma Anni zusammenkommen und einen sehr vergnüglichen ersten Adventssonntag verbringen. Ich habe mich sofort inmitten der sehr unterschiedlichen Frauen wohlgefühlt und hätte am liebsten auch von ihren Kuchenkreationen probiert, denn sie haben sich allesamt sehr lecker angehört.
Wo wir gerade bei lecker sind: Pias kleine Kunstwerke, die sie in ihrer Karamellwerkstatt herstellt, würde ich auch sehr gerne alle probieren, denn auch diese haben mich mit Fortschreiten der Geschichte immer wieder begeistert. Hier hat es Anne Barns geschafft, mich in eine kleine kulinarische Reise zu versetzen, die ich sehr genossen habe. Umso größer war die Freude, dass am Ende des Buches auch Rezepte erwähnt werden, die ich sicherlich ausprobieren werde.
Aber nicht nur die kulinarischen Highlights konnten mich begeistern, auch die Landschaftsbeschreibungen waren sehr bildlich und klar, so dass ich alles gut vor Augen hatte und die Zeit mit Pia sehr genossen habe.
Die Protagonisten
auf die ich in diesem Buch getroffen bin, sind – wie schon erwähnt – alle sehr unterschiedlich und wunderbar ausgearbeitet. Ich habe sie alle sofort in mein Herz geschlossen und kann eigentlich gar nicht sagen, wen ich in diesem Buch am liebsten hatte. Pia hat noch zwei Schwestern, Katharina und Jana, mit denen sie nach dem Tod ihrer Eltern bei Oma Anni aufgewachsen ist. Jana ist die jüngste der Schwestern und mit Abstand die quirligste. Katharina ist eher ruhig und bedächtig und Pia scheint irgendwo dazwischen zu sein. Die drei sind sehr eng miteinander verbunden, was mich immer wieder begeistert hat. Aber auch zu Oma Anni haben sie ein ganz besonderes Verhältnis.
Oma Anni ist eine tolle Großmutter und hat mich mit ihrer Art oft sehr berührt, aber auch zum Schmunzeln gebracht. Ich finde, jeder sollte eine Oma wie Anni sie ist haben.
Aber auch Thea, Oma Annis Nachbarin und beste Freundin, und Erika, die Schwester von Oma Anni waren einfach wunderbar. Tja, man merkt es wohl, ich mochte sie irgendwie alle …
Die Geschichte einer schwierigen Liebe
habe ich erwartet. Ich war gespannt, Näheres von Pia und Paul zu erfahren und war dann doch sehr überrascht, dass es in diesem Buch eigentlich einen viel wichtigeren Handlungsstrang gibt, der sich mit Oma Annis Vergangenheit befasst und mir unglaublich gut gefallen hat. Sehr gerne habe ich mich mit Pia und Anni auf den Weg gemacht, um Fragen der Vergangenheit auf den Grund zu gehen. Ich habe es mehr als genossen, den beiden Frauen zuzusehen und Stück für Stück mehr zu erfahren.
Aber natürlich wird die Liebesgeschichte von Pia und Paul auch nicht vernachlässigt. Doch wer glaubt, dass es bei Katharina und Jana ruhig zugeht, hat sich absolut vertan. In diesem Buch gibt es viel zu entdecken und viele berührende Momente zu erleben. Ich habe jeden einzelnen mehr als genossen.
Erst mitten im Buch habe ich übrigens gemerkt, dass „Eisblumenwinter“ der Folgeband von „Drei Schwestern am Meer“ ist. Es hat mich nicht gestört, da ich allem ohne Probleme folgen konnte, dennoch ist es jetzt schon sicher, dass ich mich in naher Zukunft mit den drei Schwestern zum Meer aufmachen werde.
Mein Fazit:
„Eisblumenwinter“ von Anne Barns ist eine wunderschöne Geschichte über die Liebe und das Leben, die mit viel Gefühl erzählt wird und voller wunderbarer Charaktere ist. Es ist voller schöner Momente und hat mich absolut begeistert. Ich vergebe eine klare Hör- bzw. Leseempfehlung!
