Violeta // Isabel Allende // 400 Seiten // Suhrkamp Verlag // 18.07.2022 // selbstgekauft
„Violeta“ von Isabel Allende habe ich im Rahmen meines Buchclubs gelesen. Bisher kannte ich noch kein Buch der Autorin und war sehr gespannt, was mich erwarten wird. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.
Darum geht’s:
Violeta del Valle kommt 1920 als jüngste Schwester von fünf Brüdern zur Welt. Zu dieser Zeit wütet gerade die Spanische Grippe in ihrer südamerikanischen Heimat. Von diesem Zeitpunkt an verfolgen wir sie und ihr Leben, das stolze 100 Jahre dauern und wieder mit einer Pandemie – der Corona-Pandemie – enden wird. Violeta erzählt selbst ihr Leben, indem sie ihrem Enkel Camilo einen langen Brief schreibt.
Meine Meinung:
Isabel Allende erzählt mit „Violeta“ die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die in ihrem Leben viel erlebt, riskiert und auch verändert hat. Zwei Dinge sind mir in diesem Buch ganz besonders aufgefallen: Zum einen wird das Buch von Violeta selbst in Form eines Briefes an ihren Enkel erzählt. Und zum anderen wird hier nicht ein Teil des Lebens einer Protagonistin erzählt, sondern wirklich ihr komplettes Leben – von der Geburt bis zu ihrem Tod. Beide Aspekte fand ich super.
Leider habe ich relativ schnell gemerkt, dass mir der Schreibstil von Isabel Allende nicht wirklich zusagt. Zwar ist er wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Doch sprang mir die Autorin zu sehr hin und her. Ich habe jede Menge Menschen im Laufe ihres Lebens kennen lernen dürfen. Unter ihnen waren wirklich sehr interessante Persönlichkeiten, die ich gerne näher kennen gelernt hätte. Leider ist das nicht passiert. Ich habe alle Ereignisse sehr distanziert erlebt und habe wenig emotionale Bindung zu Violeta aufbauen können, was ich sehr, sehr schade fand.
Dazu kam noch, dass ich manchmal durch die vielen Sprünge in ihren Erzählungen fast genervt war, da nichts wirklich zu Ende erzählt wurde bzw. nichts in die Tiefe ging. Am Ende habe ich ein beeindruckendes Leben kennen gelernt, das mich trotzdem nicht tief berührt hat und das ich sicherlich auch wieder schnell vergessen werde.
Mein Fazit:
„Violeta“ von Isabel Allende ist ein Roman über eine ganz besondere Frau, der durch ein ganzes Jahrhundert führt. Leider hat mich der Schreibstil zu keiner Zeit packen können, so dass ich das Buch sehr distanziert und emotionslos gelesen habe. Ganz so schnell werde ich wohl nicht wieder zu einem Buch von Isabel Allende greifen …