24 gute Taten // Jenny Faberlund // eBook // 336 Seiten (Printausgabe) // DuMont Buchverlag
„24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund hat mich mit seinem winterlichen Cover und dem Klappentext sofort angesprochen. Ich war sehr neugierig, wie die 24 guten Taten von Emma wohl aussehen werden und habe daher nicht lange gezögert, das Buch zu lesen.
Darum geht’s:
Vor zwei Jahren ist Emmas Lebensgefährte Niklas bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seither lebt Emma ein einsames Leben. Tagsüber ist sie in ihrem kleinen Einrichtungs- und Geschenkeladen gut beschäftigt, die Zeit am Abend verbringt sie allein. Doch bald ist Weihnachten und somit beginnt das Weihnachtsgeschäft. Emmas Schwester Magda, die fest entschlossen ist, die drohende Insolvenz von Emmas Laden abzuwenden, scheint nun Unmengen an Zeit im Laden zu verbringen. Auch rät sie Emma dringend dazu, sich endlich ein Hobby zu suchen. Emma ist genervt. Doch als sie am Vorabend des 1. Dezembers einem alten Mann im Schneesturm hilft, merkt sie, wie gut es ihr tut, anderen Menschen zu helfen. Daher ist sie fest entschlossen, bis Heiligabend 24 gute Taten zu vollbringen. Dabei findet Emma nicht nur neue Freunde, sondern auch wieder zu sich selbst.
Meine Meinung:
Ein schönes winterliches Buchcover
Das Buchcover von „24 gute Taten“ verspricht eine winterliche Geschichte, die ich auch tatsächlich bekommen habe. Ich mag das Buchcover, auch wenn es nichts Besonderes an sich hat.
Der Schreibstil
von Jenny Fagerlund ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Es hat nicht lange gedauert, bis ich in Emmas Welt gut angekommen bin und mich gemeinsam mit ihr in das Abenteuer „24 gute Taten“ stürzen konnte. Besonders die Beschreibungen von Emmas kleinem Laden haben mir unglaublich gut gefallen, denn ich hatte dort alles sehr bildlich vor Augen. Aber auch die winterliche Landschaft, in der sich Emma in Stockholm bewegt, hat mir beim Lesen ein tolles Wintergefühl vermittelt.
Eine etwas anstrengende Protagonistin
ist Emma für mich gewesen. Denn sie war mir oft etwas zu weltfremd und unlogisch. Auf der einen Seite konnte ich ihren Schmerz über den Tod ihres Lebensgefährten wirklich gut nachvollziehen, vor allem, da relativ schnell klar war, dass es bestimmte Umstände im Zusammenhang mit seinem Tod gab, die Emma noch sehr zu schaffen machen. Da war ich natürlich sofort neugierig, was ihr da so auf der Seele liegt. Auf der anderen Seite war es mir doch ein wenig unbegreiflich, wie man zwei Jahre lang in einer mehr als ungepflegten Wohnung leben und gar nicht mitbekommen konnte, dass der eigene Laden kurz vor der Insolvenz steht.
Da kommt dann Magda, Emmas Schwester, ins Spiel, die sich wirklich sehr um Emma sorgt. Sie merkt natürlich, wie sehr sich Emma isoliert und versucht alles, um ihr zu helfen. Allerdings habe ich sie in ihren Bemühungen als sehr, sehr anstrengend empfunden und nicht nur einmal hätte ich mir gewünscht, dass Emma sie endlich aus ihrem Laden wirft. Gegen Ende des Buches sind wir dann aber doch noch Freunde geworden.
Mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch war Lilian, die alte Nachbarin von Emma. Sie ist so eine tolle Frau und hat mich beim Lesen oft schmunzeln lassen. Auch über ihr Leben, das nicht immer leicht gewesen ist, erfährt der Leser eine Menge, was mir sehr viel Freude gemacht hat.
Das Leben ist nicht immer einfach. Es kann mal hell und mal dunkel sein und manchmal richtig schwarz.
S. 219 auf meinem eReader
Dieses Zitat trifft Emma und ihr Leben wohl ziemlich genau. Zu Beginn ist alles mehr als schwarz, doch im Laufe des Buches wird es immer heller, was sie wohl auch ihren guten Taten zu verdanken hat.
Nicht alle ihrer Taten konnten mich überzeugen und hin und wieder habe ich ein Augenrollen nicht unterdrücken können, wenn sie eigentlich hätte helfen können, aber irgendwie gerade nicht wollte. Gerne hätte ich sie dann gerüttelt und sie an ihr Vorhaben erinnert. Hin und wieder waren ihre Taten auch so widersprüchlich, dass ich echt genervt aufgestöhnt habe, da ich mir absolut nicht sicher war, ob sie überhaupt wusste, was sie wollte.
Dennoch hat es mir viel Freude gemacht, sie während ihrer 24 guten Taten zu begleiten. Und am Ende ist auch ihr Leben nicht mehr richtig schwarz, sondern doch schon ganz schön hell. Auch die Liebe findet wieder Einzug in ihr Leben, so dass ich das Buch mit einem Lächeln geschlossen habe.
Mein Fazit:
„24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund ist eine schöne Wintergeschichte, die in der Vorweihnachtszeit wunderbar winterliche Gefühle in mir hervorgerufen hat. Nicht alles konnte mich begeistern, dennoch hat mich das Buch gut unterhalten.

Vielen Dank an den DuMont Buchverlag und Netgalley für mein Leseexemplar!
2 Kommentare
Hallöchen marion,
Lilian war auch für mich eine ganze tolle Person in diesem Buch.
Emma und Magda waren anstrengend, ja, aber nachdem nach und nach mehr Hintergründe bekannt wurden, konnte ich das verstehen.
Das Buch hat sich bei mir schnell zum Wohlfühlbuch gemausert 🙂
Liebe Grüße
Tina
Hallo liebe Tina,
stimmt, je mehr man Emma und Magda kennen gelernt hat, umso mehr konnte man sie verstehen. Vor allem Magda war mir am Anfang sehr suspekt und ich hätte sie an Emmas Stelle am liebsten rausgeworfen, wenn sie sich wieder so nervig eingemischt hat …
Liebe Grüße,
Marion