Der Ort der verlorenen Herzen // Claire Stihlé // 272 Seiten // Droemer Taschenbuch // Rezensionsexemplar
„Der Ort der verlorenen Herzen“ von Claire Stihlé hat mir LovelyBooks bzw. der Droemer Taschenbuch Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!
Darum geht’s:
Anouk ist kein großer Weihnachtsfan. Sie vergräbt sich gerne an diesen Tagen und widmet sich ihrer Arbeit. Doch dieses Jahr ist es anders. Denn Anouk erhält eine Einladung in ein kleines Chalet mitten in den Vogesen. Dieses Chalet kennt Anouk sehr gut, denn es gehörte einmal ihren verstorbenen Eltern. Antoine hat dieses vor kurzem übernommen und daraus ein Refugium für Singles gemacht. Dort sollen sich von nun an Menschen versammeln, die einsam sind. Gemeinsam mit Anouk verschlägt es noch vier weitere Gäste dorthin: Yvette, die viel zu früh Witwe geworden ist; Romarin, ein erfolgreicher, aber einsamer Illustrator und Autor; der Barbesitzer Guillaume, dem der Mann fürs Leben einfach nicht begegnen will; und die elfenhafte, unnahbare Clémentine. Sie kommen sich näher, als ein Schneesturm sie im Chalet von der Außenwelt abschließt. Werden sie den Zauber von Weihnachten gemeinsam finden?
Meine Meinung:
Ich liebe Weihnachtsgeschichten! Wenn dann noch einsame Herzen an diesem besonderen Fest zueinanderfinden, ist es für mich die perfekte Lektüre. Leider kann ich nicht sagen, dass meine Erwartungen in diesem Buch erfüllt worden sind. Ich denke, ich hatte völlig falsche Erwartungen an das Buch. Mir fehlte der Zauber von Weihnachten leider komplett und auch das Kennenlernen der Gäste im eingeschneiten Chalet hatte ich mir so ganz anders erhofft. Ich bekam wenig Weihnachtszauber, Romantik und Herzen, die sich öffnen. Dafür gab es jede Menge Dramatik und Protagonisten, die mir viel zu wenig von sich preisgaben.
Der Schreibstil von Claire Stihlé ist zwar wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Doch leider war er mir auch ein wenig zu sachlich und knapp. Die Geschichte von Anouk, mit der das Buch beginnt, hat mich zwar schon irgendwie berührt, aber so richtig ging sie mir dann doch nicht ans Herz. Als Anouk dann im Chalet ankam, war ich völlig fasziniert von den Beschreibungen des Chalets und der Umgebung. Hier fühlte ich mich direkt herrlich heimelig. Nun war ich absolut bereit für das Aufeinandertreffen der einsamen Herzen und voller Vorfreude auf weihnachtliche Stimmung. Doch leider blieb das dann aus.
Die Charaktere waren für mich zwar wirklich interessant dargestellt, allerdings fehlte mir die Tiefe und die einsetzende Identifikation, die ich so gerne mit den Protagonisten in meinen Büchern habe. Die Verstrickungen, die sich unter ihnen während des Besuchs des Chalets entwickeln, empfand ich als anstrengend. Und Clémentine habe ich z.B. erst am Ende des Buches wirklich verstanden …
Die Briefe aus der Vergangenheit, die immer wieder einen Platz im Buch gefunden haben und von denen schnell klar waren, was sie für eine Geschichte erzählen, fand ich hingegen wirklich spannend und berührend.
Mein Fazit:
„Der Ort der verlorenen Herzen“ von Claire Stihlé erzählt eine nette Wintergeschichte, die meine hohen Erwartungen nach dem Lesen des Klappentextes leider so gar nicht erfüllt hat. Dennoch habe ich sie gerne gelesen, auch wenn für mich der Zauber der Weihnacht irgendwie ausgeblieben ist. Eher wird eine schöne Geschichte über Einsamkeit, Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit anderen Menschen und natürlich auch die Liebe erzählt, die sicherlich viele Büchermenschen glücklich machen wird.

2 Kommentare
Hallo Marion,
ah, wie schade, dass der Zauber der Weihnacht bei dem Buch nicht so richtig rüberkam.
Die weiteren Elemente wie Einsamkeit, Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit anderen Menschen und Liebe sind natürlich auch sehr interessant. Dennoch hätte ich mir hier dann doch schon eine schöne Geschichte für die Weihnachtszeit erhofft.
Charaktertiefe ist für mich auch ein sehr wichtiger Punkt. Kann ich mich mit den Charakteren nicht richtig identifizieren, dann hat es eine Geschichte oft etwas schwerer.
Ich danke dir für die aussagekräftige Rezension.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar! Ja, leider war das Buch nichts für mich. Ich weiß, dass das Buch von anderen Bloggerinnen bzw. Leserinnen wirklich begeistert besprochen wurde, aber bei mir hat es leider nicht gereicht. Ich bin selber etwas traurig darüber, aber hilft ja nichts … Der Zauber der Weihnacht, den ich so sehr mag, ist bei mir so gar nicht angekommen.
Liebe Grüße,
Marion