Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen // Caren Benedikt // Taschenbuch // 528 Seiten // Blanvalet Verlag
Ich habe „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ von Caren Benedikt bei LovelyBooks in einer Leserunde lesen dürfen, wofür ich mich noch einmal herzlich bedanken möchte. Der Austausch mit den Mitleserinnen war sehr schön und hat viel Spaß gemacht.
Darum geht’s:
Rügen, 1924. Bernadette von Plesow ist Inhaberin des imposanten Grand Hotel, das wunderschön an der Uferpromenade von Binz gelegen ist. Bernadette ist sehr stolz auf ihr erstes Haus am Platz, denn es war nicht immer leicht für sie in der Vergangenheit. Auch ihre Kinder hat sie hier großgezogen: den ruhigen Alexander, der sie bei der Führung des Hotels unterstützt und einmal das Grand Hotel erben wird; Josephine, die Künstlerin der Familie, die ihren Platz im Leben noch nicht so richtig gefunden hat, und Constantin, der sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung zu sein, würde es da nicht ein dunkles Geheimnis geben, das alles zerstören könnte.
Meine Meinung:
Ein wunderschönes Buchcover
Das Buchcover von „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ gefällt mir unglaublich gut, denn es entführt mich beim Betrachten sofort wieder nach Binz, wo ich viele spannende Dinge erlebt habe. Ich höre förmlich den Wind rauschen und rieche die See. Für mich ist das Buchcover perfekt gewählt.
Der Schreibstil
von Caren Benedikt hat mir sofort gefallen. Ich hatte keinerlei Probleme, in der Handlung des Buches abzutauchen und habe mich sofort neugierig in Binz umgesehen. Ihr Schreibstil ist sehr bildlich, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte und das Grand Hotel, aber auch das Astor in Berlin, immer wunderbar vor Augen hatte.
Gut hat mir auch gefallen, dass das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. So lernen wir nicht nur Bernadettes Gedanken, Wünsche und Sorgen kennen, sondern bekommen auch einen ganz klaren Blick auf die anderen Protagonisten und lernen sie auf eine ganz besondere Weise kennen. Hier wären noch die Zitate erwähnenswert, die jedes Kapitel mit einem Gedanken des erzählenden Protagonisten einleiten und somit den Leser sehr besonders auf die Handlung des nächsten Kapitels vorbereiten.
Sehr unterschiedliche Protagonisten
gibt es in diesem Buch zu entdecken. Alle konnten mich absolut überzeugen, wenn mich auch nicht alle wirklich begeistern konnten. Was ich ziemlich toll fand: Gerade die Protagonisten, die mir zu Beginn völlig zuwider waren, hatte ich am Ende des Buches tief in mein Herz geschlossen. Damit hätte ich ganz und gar nicht gerechnet und es hat mir wirklich viel Freude gemacht, mich sozusagen beim Lesen selbst zu überraschen.
Und dann gab es da tatsächlich einen Protagonisten, den ich einfach unheimlich mochte, ich mir aber immer noch den Kopf darüber zerbrechen, warum dem so ist. Denn eigentlich ist dieser Charakter kein typischer Sympathieträger und hat so manch üble Aktion fabriziert. Naja, wie gesagt, das Buch ist voller toller Charaktere, die nur darauf warten, vom Leser entdeckt zu werden.
Ich werde nicht im Einzelnen darauf eingehen, wer mich begeistern konnte und wer nicht. Das dürfte sowieso bei jedem Leser anders sein. Für mich gab es allerdings bei Bernadette, Marie und auch Josephine die größten Entwicklungen, in welche Richtung auch immer 🙂
Ganz anders als erwartet
Beim Lesen des Klappentextes hatte ich die Idee, dass es in diesem Buch um ein wunderschönes Hotel und ein dunkles Familiengeheimnis geht. Doch hier bin ich absolut überrascht worden. Denn ich habe deutlich mehr als erwartet bekommen, denn ich durfte in zwei völlig unterschiedliche Welten abtauchen. Zum einen ist da das einfach wunderschöne Grand Hotel in Binz, das seine Gäste zu einem traumhaft schönen Urlaub einlädt. Hier hat Bernadette alle Zügel fest in der Hand und schafft es ganz einzigartig gut, ihren Hotelgästen ihren Aufenthalt einfach unvergesslich zu gestalten. Das Grand Hotel ist ein Ort für glückliche Stunden und unbeschwerte Urlaube.
Dann gibt es aber noch das Astor in Berlin, das von Bernadettes Sohn Constantin geführt wird, und das an Schönheit dem Grand Hotel wohl in Nichts nachsteht. Allerdings ist diesem Hotel noch ein Varieté angeschlossen, in dem es deutlich anders zugeht und der Leser einige Ereignisse sicherlich nicht ohne ordentlich zu schlucken oder auch zu staunen wegstecken wird.
Der Unterschied dieser beiden Hotels hat für mich das Lesen sehr abwechslungsreich und total spannend gemacht. Ich kann mich auch nach Beendigung des Buches nicht darauf festlegen, welcher Handlungsstrang mich hier mehr begeistern konnte.
Für mich steht fest, dass ich auf jeden Fall die Entwicklung sowohl in Binz als auch in Berlin mit Spannung weiterverfolgen werde. Denn das Ende des Buches war für mich auf der einen Seite melancholisch, aber auch von Aufbruch geprägt. Da wird sicherlich noch jede Menge auf den Leser zukommen und ich kann es kaum erwarten, wieder in diesen beiden besonderen Welten abzutauchen.
Mein Fazit:
„Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ von Caren Benedikt ist ein sehr vielversprechender Auftakt einer Familiensaga, der überaus interessante Charaktere, jede Menge spannende Handlungsstränge und wunderbare Schauplätze für den Leser bereit hält. Ein fesselnder Schreibstil macht das Buch zu einem wirklichen Leseerlebnis. Ich freue mich schon auf Teil 2 und bin wahnsinnig gespannt, wie es weitergeht! Klare Leseempfehlung!
2 Kommentare
Liebe Marion,
mein erster Gedanke war „Oh Binz, den ort mag ich“, wer auch nicht? Und ich bin Fan von Hotelgeschichten, auch in der realen Welt. das Adlon in Berlin hat beispielsweise eine wahnsinnig bemerkenswerte Geschichte, genauso das Schindelbruch im harz.
Warum ist mir noch nie in den Sinn gekommen, dieses Interesse einfach in fitkiver Literatur ein wenig zu vertiefen?!
Danke für den Tipp.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
sehr gerne! Wer Binz und Hotelgeschichten mag, dürfte hier genau richtig sein 🙂
Liebe Grüße,
Marion