Keiner weiß von uns
Jana von Bergner // Taschenbuch // 324 Seiten // 11,90 Euro
Inhalt:
Julians größter Traum war es einmal, ein erfolgreicher Theaterregisseur zu werden. Doch dieser Traum ist schon lange ausgeträumt und so ist er nun ein beliebter Lehrer, der das Träumen aufgegeben hat. Emma hingegen wäre ohne ihre Träume verloren, denn sie hat schlimme Dinge in ihrem Leben aushalten müssen. Ihr größter Traum ist es, Schauspielerin zu werden. Ein weiterer Traum wird wohl ihre Liebe zu ihrem Lehrer Julian bleiben, denn eine Liebe zwischen Schülerin und Lehrer ist absolut tabu. Doch auch Emma berührt etwas tief Verborgenes in Julian. Wird ihre Liebe eine Chance haben? Oder ist sie doch nur ein Traum, der in der Realitität nichts verloren hat?
Meine Meinung:
Nachdem mich in Jana von Bergners erstem Buch „Keiner weiß von uns“ schon das Schicksal von Hanna sehr berührt hat, war ich nun sehr auf die Geschichte von ihrer Schwester Emma gespannt.
Ein wunderschönes Buchcover
Das Buchcover gefällt mir unheimlich gut. Es ist schlicht und doch so besonders. Ich mag die verschiedenen Schriftarten des Buchtitels sehr und auch das Zusammenspiel von den Farben schwarz, weiß und rosa sind einfach wunderschön. Auch passt es perfekt zum 1. Band, was mir immer sehr gefällt.
Ein berührender Schreibstil
Wie schon im 1. Teil hat mich der Schreibstil von Jana von Bergner wieder in seinen Bann gezogen. Er ist wunderbar flüssig und lässt mich sofort in der Geschichte abtauchen. Schon nach den ersten gelesenen Seiten hatte ich das dringende Bedürfnis, immer mehr über Emma und Julian erfahren zu müssen. Beide Protagonisten haben es nicht wirklich leicht und so habe ich bis zur letzten Seite mit ihnen und ihrem Schicksal mitgelitten. Mit ihnen gelacht, geweint, gehofft und mich geärgert. Ich hatte sehr emotionale Lesestunden, die ich mehr als genossen habe.
Tolle Charaktere
Dieses Buch wimmelt nur so vor toller Charaktere, die es alle nicht leicht im Leben haben. Wie schon erwähnt, geht es in diesem Buch um die 16-jährige Emma, die nach außen ein absolutes Gute-Laune-Mädchen ist. Für ihre Freundinnen ist sie einfach perfekt. Doch wenn sie niemanden um sich hat, ist sie sehr traurig, denn sie ist seit kurzer Zeit Vollwaise. Zwar lebt sie weiterhin mit ihrer älteren Schwester Hanna, die ihr Vormund ist, deren Freund Marc, der auch ein sehr liebevoller Mensch ist, und ihrem kleinen Bruder Mika zusammen. Doch ihren wirklichen Platz im Leben hat sie noch nicht gefunden. Sie sehnt sich nach jemandem, der sie aufrichtig liebt und mit dem sie Zeit verbringen kann. Diesen Jemand sieht sie in ihrem Lehrer Julian.
Julian hegt – wie Emma – eine große Leidenschaft für das Theater und hat sich vor vielen Jahren als Regisseur versucht. Leider ist dieser Versuch ziemlich fehlgeschlagen und hat tiefe Wunden in ihm hinterlassen. Er wiederum glaubt fest daran, dass Emma einmal eine erfolgreiche Schauspielerin werden wird und versucht, sie in ihren Bemühungen zu unterstützen. Außerdem bewegt Emma irgendetwas in ihm, das er lange nicht mehr gefühlt hat und so kann auch er seine Gefühle für Emma nicht ewig verbergen.
Natürlich hat ein so beliebter Lehrer auch viele Schülerinnen, die für ihn schwärmen. Eine davon ist Finja, die ganz eigene Ziele verfolgt und darüber hinaus auch noch die Tochter des Rektors ist. Da ist Chaos natürlich vorprogrammiert. Auch diesen Charakter hat die Autorin einfach perfekt in das Buch eingebunden. Sie hat viele Gefühle in mir hervorgerufen und das Lesen zu etwas sehr Emotionalem gemacht.
Sehr gemocht habe ich aber auch Sebastian, der ebenfalls Lehrer an Emmas Schule und Julians bester Freund ist. Er hat eine sehr erfrischende Art, über die ich oft wirklich schmunzeln musste.
emotionale Berg- und Talfahrt
Die Geschichte von Emma hat mich sehr bewegt. Ich konnte den Konflikt, der sich sowohl in Emma als auch in Julian abspielt, so gut nachvollziehen. Oft hatte ich zwar das Gefühl, dass Emma um einiges stärker ist als Julian, allerdings hat dieser Aspekt absolut in die Handlung gepasst. Sehr faszinierend fand ich auch Emmas Bemühungen und ihre Ideen, um für die Liebe zu Julian zu kämpfen. Aber ich konnte auch Julian verstehen, der einiges zu verlieren hatte. Ich war sehr gespannt, wie die Geschichte für die beiden enden würde und hatte bis zum Schluss viele aufregende Lesemomente. Es gab nicht nur eine (böse) Überraschung und immer wieder neue Wendungen, so dass es wirklich schwer war, das Buch aus der Hand zu legen. Viel zu sehr wollte ich wissen, was denn nun wirklich mit Emma und Julian passieren wird.
Mein Fazit:
Keiner weiß von uns von Jana von Bergner ist eine unglaublich tolle Liebesgeschichte und steht dem 1. Band in nichts nach. Ich hatte wahnsinnig emotionale Lesestunden und habe auch Emma und Julian ganz feste in mein Herz geschlossen. Es geht um Träume und den Willen, sie nicht aufzugeben, aber auch mutig neue Wege einzuschlagen und einfach nicht aufzugeben. Ich bin wieder absolut begeistert und kann den 3. Band kaum erwarten. Daher vergebe ich eine klare Leseempfehlung!
Vielen Dank an Jana von Bergner für mein Leseexemplar!!!