Die Wolkenfischerin // Claudia Winter // Taschenbuch // 400 Seiten // Goldmann Verlag
Letztes Jahr habe ich „Das Honigmädchen“ von Claudia Winter gelesen und war sehr begeistert vom Schreibstil und den Protagonisten, die ich dort getroffen habe. Als nun „Wie sagt man ich liebe dich“ erschienen ist, wollte ich direkt los legen mit dem Lesen. Doch zum Glück habe ich vorher noch mitbekommen, dass man vor diesem Buch „Die Wolkenfischerin“ lesen sollte. Das habe ich gemacht und bin wieder absolut begeistert von dem Buch.
Darum geht’s:
Claire Durant ist eine erfolgreiche Journalistin in einem Berliner Gourmet-Magazin und dort gerade auf dem Weg ganz nach oben. Niemand ahnt, dass sie ein wenig geschummelt hat, denn sie ist weder eine waschechte Pariserin, noch hat sie Kunst studiert. Eigentlich stammt sie aus der Bretagne. Von dort erhält sie eines Tages einen Hilferuf ihrer Mutter, die im Krankenhaus liegt und Claire darum bittet, sich um ihre gehörlose Schwester Maelys zu kümmern. Natürlich reist Claire in das kleine Örtchen Moguériec, nicht wissend, dass sie einer Achterbahn der Gefühle entgegenfährt. Denn Nicolas, ihr schüchterner Freund aus Kindheitstagen, ist dies ganz und gar nicht mehr. Und auch ihr Chef taucht plötzlich auf. Claire hat jede Menge zu tun, um ihre Geschichte weiter aufrechtzuerhalten und stiftet unfassbar viel Chaos in ihrer alten Heimat.
Meine Meinung:
Ein wunderschönes Buchcover

Das Buchcover von „Die Wolkenfischerin“ ist einfach ganz wundervoll, da es mich sofort wieder nach Moguériec entführt und absolut perfekt zur Geschichte des Buches passt.
Der Schreibstil
von Claudia Winter ist unglaublich toll. Ich war schon im Prolog völlig verzaubert von der Geschichte und war mir sicher, dass ich auf eine ganz besondere Lesereise aufbrechen werde. Denn Claire und ihre Geschichte habe ich von Beginn an als absolut geheimnisvoll und undurchsichtig empfunden. Dadurch, dass das Buch zu Beginn abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt ist, konnte ich zwar einige Fragen relativ schnell klären, hatte aber keine Ahnung, was mit unserer Ankunft in der Bretagne noch alles zu erforschen sein wird. Besonders toll fand ich, dass am Ende des Buches wirklich jedes klitzekleine Fragezeichen, das ich im Laufe der Zeit eigentlich schon wieder fast vergessen hatte, geklärt war. Diesen Ach-ja-das-wollte-ich-ja-auch-noch-wissen-Moment hatte ich nicht nur einmal und war sehr, sehr begeistert von diesem Erzählstil.
Darüber hinaus gab es viele Kleinigkeiten, die das Lesen für mich sehr kurzweilig gemacht haben. Da waren z.B. Valéries Stimme, die immer wieder in Claires Gedanken aufgetaucht ist, und mich so unglaublich oft zum Lachen gebracht hat. Oder die wundervollen Beschreibungen des kleinen Heimatörtchens von Claire, die mich in eine ganz wundervolle Umgebung entführt haben. Ganz besonders toll finde ich auch die Rezepte am Ende des Buches, von denen ich sicherlich das ein oder andere ausprobieren werde.
Eine hoffnungslos chaotische, aber so geniale Protagonistin
hat Claudia Winter für dieses Buch geschaffen. Ich habe sie vom ersten Moment an gemocht und ihre Geschichte mit großem Interesse verfolgt. Sie hat mich in vielen Situationen absolut beeindruckt und oft zum Schmunzeln gebracht. Das Chaos, das sie in Moguériec veranstaltet, war einfach unglaublich. Ich habe von Entsetzen über Erstaunen und lautem Lachen wirklich jede Gefühlslage empfinden dürfen, was einfach großartig war. Aber nicht nur Claire konnte mich mit ihrer Geschichte begeistern, sondern auch ihre Tante Valérie habe ich von Beginn an in mein Herz geschlossen. Sie hat sehr interessante, aber durchaus logische Handlungsweisen an den Tag gelegt und ich verstehe schon, warum Claire so geworden ist, wie sie ist.
Aber auch Maelys, Claires gehörlose Schwester, hält eine besondere Geschichte für den Leser bereit. Ihre Geschichte geht übrigens in „Wie sagt man ich liebe dich“ weiter. 🙂
Und auch die Herren der Schöpfung konnten mich mit ihren besonderen Charakterzügen für sich einnehmen. Lange habe ich überlegt, ob ich Nicolas oder Sebastian lieber mag und habe mich dann am Ende dafür entschieden, dass sie beide einfach super sind.
Und das sind nur ein paar der absolut wunderbaren Protagonisten, denen ich hier begegnet bin. Es gibt viel zu entdecken in Moguériec, aber auch in Berlin oder Paris.
Perfekte Unterhaltung vor wunderschöner Kulisse
Abschließend möchte ich noch einmal erwähnen, dass das Buch für mich eine wundervolle Lesereise in die Bretagne war, wobei mir auch die Teile in Berlin sehr gefallen haben. Ich habe zu Beginn eine Idee gehabt, was mich wohl erwarten könnte, bin dann aber doch völlig überrumpelt worden von vielen interessanten Handlungssträngen, die diese Geschichte einfach perfekt gemacht haben. Wieder ist mir klar geworden, dass ich noch ganz viele Bücher dieser wunderbaren Autorin lesen möchte.
Mein Fazit:
„Die Wolkenfischerin“ von Claudia Winter ist eine wunderschön erzählte Geschichte, die mich in die Bretagne entführt und mit einzigartigen und ganz wundervollen Protagonisten begeistert hat. Ich habe das Buch nur sehr ungern am Ende geschlossen, denn eigentlich wäre ich gerne noch viel länger bei Claire geblieben. Ich denke, sie wird einen besonderen Platz in meinem Bücherherzchen erhalten. Von mir gibt es eine begeisterte Leseempfehlung!
