Hallo meine Lieben,
ich freue mich sehr, Euch bei der Blogparade zum Roman
„Jagen, sammeln und verlieben“
von Julia Jenner
heute auf Buchlieblinge begrüßen zu dürfen.
Es handelt sich hierbei um eine sehr außergewöhnliche Blogparade, denn schon seit dem 23. Februar kümmern sich in ihrem Rahmen einige mainwunder-Blogger auch um ihre ganz persönlichen Neurosen. Gestern hat sich Tanja zu ihrer Büchersucht bekannt und morgen dürfen wir mehr über Katjas Neurose erfahren.
Bevor ich nun aber weitererzähle, möchte ich Euch kurz das Buch vorstellen, das im Mittelpunkt unserer Blogparade steht:
Darum geht es:
Und Maike dachte, sie hätte Probleme! Kein Kerl, kein Kind, kein fester Job, und das mit Mitte Dreißig. Aber schlimmer geht immer. Die leicht überspannte Journalistin gerät in einen Zeittunnel und landet mit einem aufgeblasenen Professor, einer prolligen Oma und einem langhaarigen Naturburschen in der Steinzeit. Mit ihren schrägen Schicksalsgenossen steht Maike nun vor ernsten Herausforderungen.
Wie überleben wir in der Wildnis ohne Zentralheizung?
Woher kommt das Essen, wenn es keinen Supermarkt gibt?
Wie finden wir heraus, ob uns die neuen neolithischen Nachbarn verspeisen oder kennenlernen wollen?
Doch schon bald plagt Maike eine noch viel wichtigere Frage:
Wie rasiere ich mir hier die Beine für ein vielversprechendes Date?
Nun aber zurück zu unserer Blogparade und unseren Macken bzw. Neurosen. Denn auch im Buch treffen vier völlig unterschiedliche Persönlichkeiten, die nicht ganz ohne Macken sind, aufeinander:
Es gibt Maike, die absolut die „Mutter der Macken“ ist. Was sie alles in ihrem Notfallrucksack mit sich rumschleppt, hat mich schon stark beeindruckt. Auch die ganzen Gedanken, die sie sich um scheinbar harmlose Dinge macht, haben mich oft sehr unterhalten.
Dann gibt es Ela, eine auf den ersten Blick eher prollige ältere Dame. Aber nur auf den ersten Blick. Denn sie ist ein absolut liebenswerter Mensch, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Sie sagt einfach, was Sache ist, und das finde ich absolut bewundernswert.
Auch der aufgeblasene Professor, der wirklich sehr unsympathisch um die Ecke kommt, bekommt des Öfteren Elas sprachliche Fähigkeiten um die Ohren geschlagen. Das beeindruckt ihn aber nicht im Geringsten, denn er weiß ja, dass er einfach der Beste ist …
Und dann gibt es noch den langhaarigen Naturburschen, den Maike im Buch gerne „Zausel“ nett. Er hat sein Herz am rechten Fleck und ohne ihn wäre das Abenteuer „Steinzeit“ wohl ganz schnell vorbei gewesen.
Jeder der vier Protagonisten trägt so seine kleinen oder auch größeren Macken mit sich rum. Und inspiriert von ihnen, habe ich mich natürlich auch gefragt:
Hm, welche ist wohl meine schlimmste Neurose?
Ich kann ganz klar sagen, dass Maike wohl der Buchcharakter ist, den ich am besten verstanden habe. Wie wohl jeder Mensch habe ich viele kleine bis mittelschwere Macken. Aber es gibt auf jeden Fall eine bestimmte Sache, die mich fast wahnsinnig macht: meine große Angst vor Erkrankungen, die durch mangelnde Hygiene entstehen können. Naja, eigentlich ist es nur eine Krankheit, die mich hysterisch werden lässt, nämlich alles, was mit Magen-Darm zu tun hat. Eigentlich erwischt es uns nicht wirklich oft (ich klopfe mal kurz auf Holz …), aber die ständige Angst davor verfolgt mich doch ganzjährig. Sobald ich höre, dass jemand, den ich kenne – auch wenn er gar nicht in unserer Stadt lebt – „Magen-Darm“ hat, wird mir dauerhaft übel und ich finde sofort, dass meine Kinder irgendwie blass aussehen.
Daher greife ich natürlich gerne und andauernd zu Vorsorgemaßnahmen, die so manchen in meinem engeren Freundeskreis regelmäßig aufstöhnen lassen. Ein kleines Desinfektionsmittelchen ist immer dabei, nebst Ersatzpräparat, falls das eine mal unvorhergesehen unauffindbar ist; dauernde Beobachtung meiner Umwelt auf komisches Benehmen und natürlich viele Gespräche mit meinen Kindern zu diesem Thema, wenn die Krankheit mal wieder akut in der Schule unterwegs ist („Immer schön vor dem Essen die Hände desinfizieren.“, „Halte dich von … fern, der / die war gerade erst krank“, usw.). Trotz aller Vorsorge liege ich trotzdem nachts wach im Bett und lausche auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung …
Nun zur Behandlung meiner Neurose:
Ich hatte mir vorgestellt, einen Tag ohne „Vorsorgemaßnahmen“ auszukommen, was wirklich eine große Herausforderung ist, wenn man bedenkt, welchen „Gefahren“ man im Alltag ausgesetzt ist 🙂 Nun habe ich die ganze Woche schon hin- und herüberlegt, an welchem Tag ich mit der Behandlung meiner Neurose starten sollte. So richtig schlüssig war ich mir noch nicht. Doch wie es immer so ist, lösen sich manche Probleme von ganz alleine.
Als ich am Freitag meinen kleinen Sohn völlig selig vor Glück aus der Schule kommen sah, wusste ich, dass es soweit war. Jetzt musste ich ganz tapfer sein, denn er hatte das Klassenmaskottchen der 3b dabei. Ein nicht ganz kleiner Löwe, der schon gefühlte 100 Jahre alt ist und ganz genauso aussieht …
Also hieß es, erstmal tief durchatmen und nun ganz stark sein. Er wedelte fröhlich mit „Leon“ vor meiner Nase herum und war soooo glücklich, dass er nun ein ganzes Wochenende mit der kleinen Bazillenschleuder verbringen durfte.
Normalerweise landet solch ein „Ding“ immer sofort in meiner Waschmaschine. Allerdings konnten meine Kinder mit dem Stofftier dann erstmal nichts mehr anfangen, denn es musste ja schon ziemlich lange trocknen (gerne natürlich bis das Wochenende vorbei war). Okay, dieses Mal dann also keine Waschmaschine … Ich begnügte mich mit der Frage, bei wem Leon denn vor uns war und war wenigstens schon mal sicher, dass dieses Kind in letzter Zeit nicht krank war … Immerhin etwas … Mein Sohn war offensichtlich schon etwas irritiert, dass Leon nicht direkt in die Waschmaschine abgewandert ist. Aber sicherlich war er nicht so verrückt danach zu fragen … Ich wiederum war nicht so wahnsinnig, meinen Sohn am Abend darauf hinzuweisen, dass Leon ja auf seinem Schreibtisch saß und nicht in seinem Bett lag 🙂
So durfte Leon also das ganze Wochenende ungewaschen in unserem Haus herumwandern. Blöd war ja schon, dass ich von ihm benutzte Flächen nicht desinfizieren durfte, nachdem er zum Beispiel die Küche verlassen hatte … Aber abgemacht, ist ja nun mal abgemacht. Und so überstand ich auch den Wochenendeinkauf ohne Verwendung eines Desinfektionsmittels im Auto, nachdem ich die Einkäufe im Kofferraum verstaut hatte. Und auch die obligatorische Frage beim Frühstück, wie lange jetzt nochmal die Wurst schon auf war, die wir seit zwei Tagen essen, habe ich mir verkniffen … Ich denke mal, meine Männer haben die Ruhe sehr genossen …
Und auch am Abend, als wir alle zusammen das samstägliche Handballspiel unserer Lieblingshandballer in der Sporthalle verfolgten, war ich ganz tapfer: In der Halbzeitpause flitzen immer alle „kleinen“ Handballer auf dem Spielfeld herum, werfen sich den Handball gegenseitig zu und toben durch die Gegend. Wenn das Spiel dann weitergeht, sitzen meine Jungs wieder brav auf der Tribüne und holen sich – ebenfalls sehr brav – immer ihre Ration Desinfektionsmittel ab. Sonst gibt es keine Chips zu futtern, ist ja viel zu gefährlich und echt eklig … Na, die haben vielleicht geguckt, als ich nichts gesagt habe 🙂
So, und was soll ich Euch sagen? Auch am Sonntagabend war hier alles gesund und munter. Das Klassentier Leon lag bereit, um am nächsten Morgen wieder seinen Platz in der Schule einzunehmen, meine Hände fühlten sich wunderbar weich an, denn auch ihnen tut ein Desinfektionsmittelentzug hin und wieder ganz gut und scheinbar ist niemandem schlecht. Natürlich ist es sicherer, noch mal ein paar Tage abzuwarten, bevor ich mich entspannt zurücklehne … Und vielleicht werde ich dann beim nächsten Handballspiel meiner Jungs tatsächlich mal einen Kaffee dort trinken. Aus einer Tasse, die ich nicht selbst abgewaschen habe … Aber nur ganz vielleicht 🙂
Ich freue mich sehr, dass Ihr heute mich und meine Neurosen besucht habt und wünsche Euch noch ganz viel Spaß mit der Blogparade, die noch bis zum 10. März jede Menge Macken behandeln wird ♥️
Hier ist der Fahrplan unserer Blogparade:
- 23.02.2017 – Rebecca (Kochbuch-Sammelwahn)
- 24.02.2017 – Janine (Tassentick)
- 25.02.2017 – Franzy (versucht gerne neues, bringt diese aber öfters nicht zu Ende (oder: hat zu viele Interessen)
- 26.02.2017 – Tanja (büchersüchtig)
- 27.02.2017 – Marion (Hygienetick)
- 28.02.2017 – Katja (stellt sich immer selber hinten an auf ihren Blogs)
- 01.03.2017 – Eva (Schokolade)
- 02.03.2017 – Marie (Computerspiele)
- 03.03.2017 – Sharon (Serienjunkie)
- 04.03.2017 – Sabine (Lippenstiftsammlerin)
- 05.03.2017 – Stefanie (Handysucht)
- 06.03.2017 – Sara (noch geheim :-))
- 07.03.2017 – Nina (immer in Kontakt, immer im Drang zu Lesen und zu Bloggen)
- 08.03.2017 – Loredana (Helfersyndrom und Zahnputz-Macke)
- 09.03.2017 – Kerstin (Ordnungswahn)
- 10.03.2017 – Yvonne (internetsüchtig)
3 Kommentare
Hahah sehr geil was man so alles erfahren darf und auch immer man was zum schmunzeln hat-danke für die ehrliche schamlose Offenheit dafür 🙂
VLG Jenny
Aber sehr gerne doch, liebe Jenny 🙂
Lieber Gruß,
Marion
Guten Morgen!
Kennst du schon unsere Gruppe für Blogtouren auf Facebook? Vielleicht magst du ja mal vorbeischauen? 🙂
Wir halten da alles aktuell und verlinken die Beiträge, damit man immer alles im Blick hat und nichts verpasst – bei den vielen Touren verliert man ja leicht den Überblick 😉
https://www.facebook.com/groups/981737925190683/
Liebste Grüße, Aleshanee