Titel: „Die Seelenfischer“ ♥️ Taschenbuch ♥️ 448 Seiten ♥️ am 1. März 2017 erschienen ♥️ Autorin: Hanni Münzer ♥️ Verlag: Piper Taschenbuch ♥️ 9,99 Euro ♥️
Inhalt:
Das Buch beginnt in Nürnberg. Dort finden Handwerker bei Renovierungsarbeiten in der alten Villa der Familie von Stetten eine Art verschollene Bibliothek. Danach gibt es einen Zeitsprung von drei Monaten und wir befinden uns in Rom. Nun lernen wir Lucie und Lukas von Stetten kennen. Lukas von Stetten ist ein Jesuitenpater und scheint ein relativ ausgeglichener Mensch zu sein. Seine Zwillingsschwester Lucie ist das komplette Gegenteil von ihm. Sie ist ständig auf der Suche nach der großen Liebe und bricht dabei regelmäßig Männerherzen. Auch Lukas hatte einmal eine große Liebe: Rabea. Und genau diese Rabea steht plötzlich vor seiner Tür. Rabea ist seit Kindertagen mit Lucie und Lukas befreundet und mittlerweile Journalistin. Seit seiner Trennung von ihr hat Lukas sie nie wieder gesehen.
Darüber hinaus erfährt der Leser, dass der Onkel von Lucie und Lukas Opfer eines grausamen Ritualmordes geworden ist. Er hat Lukas eine geheime Botschaft hinterlassen, die dieser aber noch nicht wirklich entschlüsselt hat. Aber damit nicht genug der Geheimnisse: Lukas erhält einen geheimnisvollen Brief von Ignazio Bentivoglio, dem amtierenden Ordensgeneral der Jesuiten. Dieser bittet ihn um ein Treffen, in dem er ihm einen geheimen Auftrag erteilt. Bevor Lukas ihn aber ausführen kann, geschieht ein weiterer Mord und Lukas wird der Tat verdächtigt. Rabea bietet ihm ihre Hilfe an. Gemeinsam fliehen sie sowohl vor der Polizei als auch vor dem unbekannten Mörder.
Als dann auch noch Lucie entführt wird, kommen Lukas erste Zweifel, ob Rabeas Auftauchen bei ihm in Rom wirklich nur zufällig war …
Meine Meinung:
Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Zwar war die Lektüre des Buches manchmal etwas beschwerlich, da viele Glaubenstheorien sehr ausführlich dargelegt wurden und ich mich schon konzentrieren musste, um gedanklich nicht abzuschweifen. Doch an vielen Stellen musste ich auch oft laut auflachen, so dass ich für manche dröge Textpassage wieder entschädigt wurde. Dieser Wechsel hat mir sehr gut gefallen.
Die Charaktere sind alle sehr anschaulich dargelegt. Ich fand die Gespräche zwischen Lucie, Lukas und Rabea immer sehr erfrischend. Und vor allem Pater Simone habe ich sofort sehr gemocht. Aber auch Jules hat mich sehr begeistern können.
Auch empfinde ich den Aufbau der Geschichte als sehr geschickt, denn es wird neben der aktuellen Handlung auch viel über die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten berichtet, was die Handlung sehr interessant macht. Gerade Rabea ist eine sehr außergewöhnliche Persönlichkeit und somit fand ich gerade die Erzählungen um ihre Vergangenheit überaus interessant. Da die Autorin nicht allzu viel auf einmal erzählt, war es für mich immer sehr spannend, Stück für Stück die gemeinsame Geschichte von Lukas und Rabea, aber auch die Verbindung der anderen Personen aufzudecken.
Allerdings war mir der Ablauf der Dinge des Öfteren etwas zu unrealistisch. Totgeglaubte Menschen waren plötzlich spurlos verschwunden und im Nachhinein dann doch nicht tot … Es gibt Kämpfe, die komplett aussichtslos erscheinen, aber ohne große Probleme gewonnen wurden. Und das Ende des Buches ist für mich komplett unrealistisch und konnte mich so gar nicht begeistern. Dann wäre mir ein ganz fieser Cliffhanger wirklich tausendmal lieber gewesen.
Die Seelenfischer ist der 1. Band der Seelenfischer-Reihe von Hanni Münzer. Auch wenn ich stellenweise von der Handlung etwas genervt war, interessiert es mich schon sehr, wie es mit den mir liebgewonnenen Charakteren weitergeht. Irgendwie hat mich die Geschichte um Lukas gepackt und ich werde wohl irgendwann zum 2. Band greifen …
Mein Fazit:
Das Buch hat ein sehr spannendes und interessantes Thema, das allerdings einige Längen und Ungereimtheiten aufweist. Wer kein Problem mit Klischees und überzogenen Handlungen hat und auch gerne viele geschichtliche Hintergrundinformationen erhalten möchte, ist hier absolut richtig. Mich konnte die Geschichte leider nicht komplett überzeugen …